„Moni, wie geht das?“

Diese Frage beschäftigte die Jungen und Mädchen der Hausener Klasse 2, als eine blinde Frau, Moni, zu Besuch kam. Die Klasse hatte sie im Rahmen des Sachunterrichtsthemas „Unsere Sinne“ eingeladen. Kaum jemand konnte es sich vorstellen, wie man im Leben zurechtkommen kann, wenn man nichts sieht. Doch ganz selbstverständlich las Moni den Kindern aus einem komplett weißen Buch in Blindenschrift eine Geschichte vor. Das war sehr beeindruckend!

Gespannt hörten die Kinder auch zu, als Moni aus ihrem Leben erzählte. Sie erfuhren, dass sie schon von Geburt an sehbehindert ist und in einer Schule für Blinde und Sehbehinderte viele Dinge gelernt hat, um sich im Alltag zurecht zu finden. So auch das Lesen in Blindenschrift. „Kannst du auch in Blindenschrift schreiben?“, wollte Liana wissen. „Ja, dafür habe ich eine spezielle Maschine“, erklärte Moni. Oliver interessierte sich dafür, wie man als blinder Mensch Entfernungen einschätzen kann. Moni erzählte daraufhin, dass sie dabei auf ihr Gehör angewiesen ist, das durch die jahrelange Übung ebenso wie ihr Tastsinn besonders gut funktioniert. Nachdem sie den Kindern ihren Blindenstock gezeigt hatte, der ihr als Schutz und Orientierungshilfe auf der Straße gute Dienste leistet, durften die Kinder der Klasse 2 ihn auch einmal testen: Sie versuchten, mit geschlossenen Augen und Blindenstock durch den Klassenraum zu gehen, ohne irgendwo anzustoßen. „Ganz schön schwierig!“, fand Seeti.

Moni zeigte den Kindern auch ein besonderes Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spiel für Blinde, bei dem man durch Tasten die unterschiedlichen Figuren, Felder und Würfelzahlen erkennen kann. Sie hatte sogar eine „sprechende Waage“ dabei, die ihr beim Kuchenbacken genau sagt, wie viel Gramm Zucker und Mehl sie abwiegt. Toll!

Stolz führten die Kinder Moni in der Spielpause über den Schulhof und übten sich darin, ihr ihre neue Umgebung zu erklären. Das machten sie wirklich sehr anschaulich! Zum Abschluss des Tages bekam Moni von den Kindern bei der freitäglichen „Komplimenterunde“ jede Menge Komplimente dafür, dass sie zu Besuch gekommen war und die Klasse an ihrem Leben und seinen Besonderheiten teilhaben ließ. Bevor sich alle verabschiedeten, überreichte Moni den Kindern noch kleine Schilder mit einer persönlichen Botschaft, auf denen sogar jeder Name in Blindenschrift stand. Die Kinder nahmen ihr das Versprechen ab, bald noch einmal in die Hausener Schule zu kommen. Dankeschön, Moni, für deinen Besuch!

Posted in Uncategorized | Leave a comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.