ZinG- Reporter unterwegs: „Unter Wölfen und Bären im Weilburger Tierpark“

Am Dienstag, den 3.11.2015 erkundeten die Kinder des 4. Schuljahres der Grundschule Hausen die vielfältige Tierwelt des Weilburger Tierparks.

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„Verhaltet auch ganz leise und beobachtet!“, nach dieser Aufforderung von Herrn Jürgen Stroh, dem Leiter des Weilburger Tierparks, standen die Zeitungsreporter bewegungslos und fasziniert am Zaun des Wolfsgeheges und bestaunten den Ablauf der Fütterung dieser geheimnisvollen Raubtiere. Nur ein durchdringender Schrei eines lauernden Kohlrabens, der über dem Gehege kreiste und sich ein Stück Ass erhoffte, war jetzt noch zu hören. Plötzlich trat aus den morgendlichen Nebelschwarten “Boris”, das eindrucksvolle Alphatier des Rudels, hervor und schnappte sich das größte Stück der fleischigen Beute. Nach und nach schlichen nun auch die abwartenden Omega-Wölfe, die Rüden „Thor“ und „Kolja“ sowie das Weibchen „Louisan“, aus ihren Verstecken und holten sich ihren Anteil.
Nach diesem überaus eindrucksvollen Erlebnis konnten weder die kalten Herbsttemperaturen noch der feuchte Nebeldunst den Erkundungsdrang und Wissensdurst der neugierigen Nachwuchsreporter stoppen.
Herr Stroh führte die interessierte Reportergruppe durch den Tierpark, arrangierte Fütterungstermine in den Gehegen, ließ immer wieder gezielt Fachwissen einfließen, erklärte bestimmte Verhaltensweisen der Tiere, beantwortete geduldig alle Fragen, regte zur genauen Beobachtung der Wildtiere an und warb um Akzeptanz der freilebenden Artgenossen.

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Die Geschichte des Tierparks:
Bereits im 16. Jahrhundert hielt Graf Albrecht von Nassau und Saarbrücken sich Damwild zur Verköstigung am Hofe. Rund 100 Jahre später wurde das Areal vom Grafen Johann Ernst von Nassau-Weilburg zur jagdlichen Zwecken mit einer heute noch bestehenden 2 Meter hohen Bruchsteinmauer umfriedet. Es befand sich sogar ein kleines Jagdschloss auf dem Gelände, welches jedoch 1916 niederbrannte.
Der heute vom Forstamt Weilburg betriebene Park existiert seit 1970 und stellt ein Ort zum Schauen, Lernen und Entspannen dar.

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Informationen über den Tierpark:
Der Tierpark wird vom Forstamt Weilburg betrieben und umfasst eine Fläche von insgesamt 120 Fußballfeldern (100 Hektar). Momentan beheimatet er insgesamt 21 verschiedene Tierarten. Neben den lebhaften Fischottern und den gelenkigen Steinböcken, gilt als eins der gefährlichsten Tiere im Park ein Wisentstier. Das älteste Tier ist ein Tarpanhengst. Die 150 Tiere brauchen am Tag etwas 70 kg Futter. Die Kosten dafür belaufen sich auf circa 80.000 € im Jahr. Im Tierpark arbeiten 3 Tierpfleger sowie 2 nebenberufliche Wildparkführer. Insgesamt kommen jährlich 120.000 – 130.000 Besucher nach Weilburg. Das oberste Ziel des Tierparks ist die Arterhaltung. Zudem dient er der Nahverkehrerholung und fördert die Umweltbildung und Waldpädagogik.

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Braunbären:
Seit 2009 gibt es im Tierpark eine 11000 m² große Braunbärenanlage. Die beiden Bären Tim und Steve kamen aus der Tatra, ein Gebirge in der Slowakei, in dem sie mutterlos in der Wildnis aufgegriffen wurden.
Die Braunbären fressen überwiegend Obst, Gemüse und Beeren und werden im Tierpark zweimal am Tag gefüttert. Sie können bis zu 30 Jahre alt werden und ihr Gewicht ist von ihrem Geschlecht abhängig. Zudem können sie bis zu 50km/h schnell laufen, sind gute Schwimmer und sogenannte “Passgänger”.

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Wölfe:
Wölfe leben im Rudel mit einem Alphatier als Anführer. Sie können bis zu 13 Jahre alt werden und wenn es aus Versorgungsnöten sein muss, können sie 6-8 kg auf einmal fressen, um dann zu fasten. Am Tag benötigt ein Wolf etwa 1,5 – 2 kg Fleisch. Ihre Köperlänge kann bis zu 1,20 m betragen und sie wiegen um die 50 kg. Leider wurde der Wolf in West- und Mitteleuropa vom Menschen weitgehend ausgerottet.

Wildschweine:
Im Tierpark gibt es momentan 36 Wildschweine. Sie sind Allesfresser, sehr anpassungsfähig und leben in einer Rotte zusammen. Im Herbst besteht ihre Nahrung zu einem großen Teil aus Bucheckern, Eicheln und Kastanien. Das Männchen wird als Keiler bezeichnet, das Weibchen als Bache und das Jungtier als Frischling. Die Paarungszeit ist in den Wintermonaten und die Tragzeit liegt bei 116 Tagen.

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